JCC EU - Serbia: Strengthening Local Authorities

10. November 2022

Strengthening cities and communities strengthens countries as a whole.

Vrnjačka Banja. IRE-Chairman Franz Schausberger is in of Vrnjačka Banja in Serbia for a meeting of the Joint Consultative Committee between EU and Serbia in the European Committee of the Regions.


„When a country joins the EU, around 70 percent of the EU requirements and EU policies have to be implemented at local authority level. For this, local politicians and administrations must be trained accordingly," explained Franz Schausberger during the session and underlined: "Strengthening cities and communities is not only important in the course of the EU accession process, but also strengthens countries as a whole."


Mr. Schausberger met with Miroslav Gačević, Assistant Minister for EU-Integration of Serbia, and Ms. Sanja Putnik, Assistant Minister for Public Administration and Local Self Government.


Thank you to Ms. Dragana Sotirovski, the Mayor of Niš and Co-Chair of the JCC EU-Serbia, for the fruitful cooperation, the mutual understanding and the efforts ro bring EU and Serbie closer together.


​Information: The European Committee of the Regions (CoR) works closely with the EU candidate countries in the Western Balkans. The CoR's statutory role in EU enlargement policy is based on Stabilization and Association Agreements between partner countries and the EU. Half of the JCC's members are local or regional representatives from Serbia, the other half are CoR members. There are two co-chairs, Prof. Franz Schausberger (AT/EPP), and the mayor of Niš, Ms Dragana Sotirovski. 


von Stefan Haböck 4. Dezember 2025
Prime Minister of Romania in Vienna: High-Level Reception at the Romanian Embassy
von Stefan Haböck 2. Dezember 2025
Fedir Maksymiuk absolvierte erfolgreich ein Praktikum am Institut der Regionen Europas (IRE). Salzburg . Der österreichischte Student mit ukrainischen Wurzeln Fedir Maksymiuk absolvierte erfolgreich ein 1-monatiges Praktikum am IRE in Salzburg. Der Student im Bachelorstudium PPÖ (Politik-Philosophie-Ökonomie) an der Universität Salzburg, der auch als Studienassistent tätig ist, verfasste im Rahmen seines wissenschaftlichen Praktikums eine Arbeit mit dem Thema: " Kärnten als subnationaler politischer Akteur: Paradiplomatie und Multi-Level-Governance im Alpen-Adria-Raum ". Wir danken Fedir herzlich für sein Engagement am IRE und wünschen alles erdenklich Gute für den weiteren beruflichen und privaten Weg! Alle Arbeiten unserer Studentinnen und Studenten stehen kostenfrei >>> hier zum Download zur Verfügung
von Stefan Haböck 2. Dezember 2025
Das Institut der Regionen Europas (IRE) feierte mit dem rumänischen Generalkonsulat den "Tag der Einheit". Salzburg. " La mulți ani, România" , hieß es am 1. Dezember 2025 im rumänischen Generalkonsulat in Salzburg. Anlässlich des Nationalfeiertages von Rumänien lud Generalkonsul Radu-Dumitru Florea zu einem Empfang. Nach Begrüßung durch Landtagsabgeordneten Josef Schöchl begeisterte das 23jährige rumänische Ausnahmetalent Daria Văcăroiu singend und mit der Harfe das Publikum mit einer Mischung aus rumänischen Gedichten und Volksliedern. Die Volkstanzgruppe "DOR" (Foto) aus Oberösterreich rundeten das Programm mit traditionellen Tänzen ab. Am 1. Dezember begehen die Rumäninnen und Rumänen den "Tag der Einheit". Bereits 1861/62 vereinigten sich die Fürstentümer Moldau und Walachei und die Region Dobrudscha, womit sie den Grundstein für den heutigen rumänischen Staat legten. Nach dem 1. Weltkrieg, am 1. Dezember 1918, schlossen sich weitere Regionen, wie Siebenbürgen und Bukowina, mit Rumänien zu einem größeren Land zusammen.
von Stefan Haböck 1. Dezember 2025
Dr. Aisa Henseke wurde neu in den Vorstand des Instituts der Regionen Europas (IRE) gewählt. Salzburg. Seit der Generalversammlung im September 2025 ist Dr. Aisa Henseke neues Mitglied Vorstandes des Instituts der Regionen Europas (IRE). Die im serbischen Ljubovija geborene Aisa Henseke studierte Geographie an der Universität Salzburg mit einem Abschluss in Land und Regionalentwicklung und städtische Raumplanung. Danach arbeitete sie als Forschungsassistentin für die Research group Urban Landscape Ecology. Nach einer Tätigkeit als Assistentin am Institut der Regionen Europas (IRE) von 2010 - 2012 erlangte Aisa Hanseke ihr Doktorat in Naturwissenschaften an der Universität Salzburg. Seit 2015 ist sie Büroleiterin des Forschungsinstitutes für Politisch-Historische Studien Salzburg und spricht Deutsch, Englisch, Bosnisch, Kroatisch und Serbisch.
von Stefan Haböck 26. November 2025
IRE Generalsekretär Joachim Fritz und IRE Trustee Andreas Kiefer waren in Genf, um an der 9. Session der PPP (Public-Private-Partnership) Arbeitsgruppe innerhalb der UNECE teilzunehmen. Genf. Die UNECE (United Nations Economic Commission for Europe) ist als Organisation innerhalb der Vereinten Nationen (UNO) zuständig für die wirtschaftliche Kooperation in Europa im Rahmen des SGD Ziele (Sustainable Development Goals). Die UNECE PPP Working Group beschäftigt sich mit allen Fragen rund um Public-Private-Partnership Projekte für Gemeinden, Regionen, Staaten und Unternehmen. Unser IRE-Generalsekretär Joachim Fritz und Kuratoriumsmitglied & Föderalismus-Experte Andreas Kiefer führten im Rahmen dieser PPP UNECE Working Group i nhaltlich tiefgehende und aufschlussreiche Diskussionen und Gespräche über neueste Entwicklungen und Initiativen in dem Bereich, unter anderem mit Jelena Tadić (PPP Investment, Belgrad), Obrad Tadic (Smart Energy Invest, Belgrad), Tony Bonnici (UNECE PPP Abteilungsleiter) und Elisabeth Türk (Direktorin für Wirtschaftskooperation, UNECE). Das Institut der Regionen Europas (IRE) unterstützt die Ziele der SDG und vernetzt Gemeinden, Regionen und Unternehmen aus der EU und den Beitrittskandidatenländern im Bereich best practice.
von Stefan Haböck 20. November 2025
Die Botschaft von Belgien lud anlässlich des traditionellen königstages zu einem Empfang nach Wien. Wien. Jedes Jahr am 15. November feiert Belgien das Fest des Königs. Anlässlich des Festtages, luden I.E. Caroline Vermeulen, Botschafterin von Belgien in Wien und bei den Internationalen Organisationen, und S.E. François Delhaye, Botschafter Belgiens bei der OSCE, zu einem Empfang in die belgische Botschaft nach Wien. I.E. Caroline Vermeulen (Mitte) ist seit 2022 Botschafterin von Belgien in Österreich. Zuvor war die Diplomatin unter anderem in Taiwan, Russland und Japan stationiert und fungierte als Sekretärin von Königin Paola. Zuletzt war sie Direktorin für Europäische Auswärtige Angelegenheiten im belgischen Außenministerium. Mit Belgien verbindet das Institut der Regionen Europas (IRE) eine langjährige gute Kooperation unter anderem mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, die seit vielen Jahren Mitglied im europäischen Netzwerk des IRE ist. Dieses Jahr trat auch die Region Flandern dem IRE bei. IRE-Vorsitzender Franz Schausberger bedankte sich bei Frau Botschafterin Vermeulen für die gute Zusammenarbeit und betonte die Bedeutung föderaler Staaten im vereinten Europa.
von Stefan Haböck 20. November 2025
Das Institut der Regionen Europas (IRE) lud am 19. November 2025 zu einem Leseabend ganz im Zeichen von Kunst, Kultur und Emotion in die International Salzburg Association. >>> zum Fotoalbum des Leseabends Salzburg . 1991, nach dem Zerfall der kommunistischen Diktatur in Albanien, machten sich über eine halbe Million Menschen auf, um im "Westen" ihr Glück zu versuchen. Einer davon war Fate Velaj. In seinem Buch "Kreuztanne", ein autobiographischer Roman, erzählt er die Geschichte seines Weges von Albanien über das Flüchtlingslager Traiskirchen und seinen Stationen als Tellerwäscher bis zum Fabrikarbeiter in Niederösterreich zwischen 1991 und 1998. Velaj, der später Berater des albanischen Premierministers und Abgeordneter wurde und seit 2024 Botschafter seines Landes in Österreich ist, kommentierte Textpassagen, kraftvoll vorgelesen von Germanistin und Journalistin Heidi Schausberger, mit persönlichen Erlebnissen und Eindrücken. Von dem Traum der Albaner in der Diktatur, einmal in Italien leben zu können bis zur Erkenntnis, dass man eine Bestimmung hat und selber anpacken muss, um sein Glück zu finden. Eine zentrale Rolle in seiner Lebensgeschichte spielt dabei das namensgebende Gasthaus Kreuztanne in der niederösterreichischen Gemeinde St. Anton an der Jeßnitz, in dem Fate Velaj Anfang der 1990er Jahre als Tellerwäscher begann. Neben dem Buch Kreuztanne, als Teil einer Trilogie ("Kreuztanne - Nilkon - Itaka"), präsentierte Botschafter Velaj auch seinen Film "Face Anthology", in dem er ausdrucksstarke Gesichter und Lebenssituationen von Menschen aus verschiedenen Ländern wie Rumänien, Ägypten oder Bulgarien in kraftvollen Bildern einfing. Zudem zeigte der passionierte Maler, der unter anderem auch bei Hermann Nitsch lernte, dem interessierten Publikum eine Auswahl seiner Gemälde. IRE-Vorsitzender Franz Schausberger, der durch den Abend führte, zeigte sich begeistert vom Lebensweg des Künstlers und Diplomaten und unterstrich die Vorbildfunktion von Menschen, die stets bereit sind zu lernen, zu arbeiten und sich auf neue Gegebenheiten des Lebens positiv einzustellen. Das Buch erschien im August 2025 im Wieser Verlag .
von Stefan Haböck 18. November 2025
Ging es im ersten Panel der Fachkonferenz um das „Gestern und Heute“ der EU-Mitgliedschaft, dann richtete sich das zweite Panel klar auf das „Morgen“. Unter dem Titel „Regionen und Europa: Wie bleiben wir zukunftsfähig?“ diskutierten Vertreter aus Finanzwirtschaft, Technologie, Politik und Wissenschaft, wie Digitalisierung, Innovation und ein neues Selbstverständnis Europa und seine Regionen stärken können. >>> zum Video der Diskussion auf YouTube >>> zum Fotoalbum auf Flickr Die Diskussionsrunde bestand aus Kathrin Kühtreiber-Leitner, Vorstandsdirektorin Oberösterreichische Versicherung AG, Manuel Molnar, Vorstandsdirektor Sparkasse Oberösterreich, Unternehmer und Nationalrat Laurenz Pöttinger sowie dem Ökonomen Wolfgang Schwarzbauer (EcoAustria) . Geleitet wurde das Panel von Moderator Werner Sejka (Puls4) . Den inhaltlichen Start lieferte Daniel Cracau, Director Outreach & Start-Ups an der IT:U University Linz , mit seinem Impulsvortrag " Digitalisierung als Motor der Regionen". Hier stellte Cracau klar: Digitale Transformation ist kein Trend – sie ist Überlebensstrategie. Europa hinke im internationalen Vergleich hinterher, erklärte er, das Gefälle zwischen West und Ost sei deutlich sichtbar. Österreich befinde sich im Mittelfeld. „Wir sind noch lange nicht dort, wo wir sein wollen“, sagte Cracau. Die Kluft zwischen Anspruch und Realität müsse dringend geschlossen werden. Für Cracau sei sicher: KI-Kompetenzen werden künftig über Wettbewerbsfähigkeit entscheiden, neue Universitätskonzepte wie die IT:U seien der Schlüssel, und Transformation dürfe kein Expertenthema bleiben, sondern müsse „in die Breite“. Sein Appell: „Jeder muss sich mit dem Wandel auseinandersetzen – und genau dafür sind Foren wie dieses ein Startpunkt.“ Oberösterreich: Innovativ, aber noch nicht Spitzenklasse Wolfgang Schwarzbauer von EcoAustria knüpfte daran an: Oberösterreich sei noch nicht die führende Digitalisierungsregion, habe aber durchaus das Potenzial, es zu werden. Dafür brauche es ein Zusammenspiel aus Bevölkerung, Wissenschaft und Wirtschaft. Er plädiert dafür, weniger über Defizite zu sprechen und stärker über Chancen – „Freiräume schaffen statt bremsen“. Doch er warnte auch: Österreich sei ein Hochlohnland und damit stärker auf internationale Märkte angewiesen als andere. „Wir sind zu klein, um alles allein zu stemmen.“ Innovation sei daher keine Option – sondern eine Pflicht. Wie kommuniziert man Europa richtig? Einen völlig anderen Blick brachte Kathrin Kühtreiber-Leitner ein: den der Wertevermittlung. Sie schilderte eine persönliche Anekdote: Ein Schulbuch ihres Sohnes – randvoll mit kritischen Bemerkungen über die EU. „Wir zahlen nur, wir profitieren wenig.“ Für sie ein Sinnbild dafür, dass Europa oft falsch dargestellt werde. Medien und Bildungssystem müssten stärker positive Leistungen sichtbar machen. „Die Wertehaltung braucht ein Update“, so Kühtreiber-Leitner. In Hinblick auf Digitalisierung sei sie optimistisch – zumindest, wenn Regionen zusammenhalten. Hagenberg sei ein Vorzeigebeispiel, wie Forschung, Ausbildung und Wirtschaft an einem Ort wirken können. Ideen gibt es genug – doch wie wird daraus Wertschöpfung? Manuel Molnar von der Sparkasse zeigte, wie groß das Potenzial in Oberösterreich bereits ist: Über 3000 Studierende beschäftigen sich in Linz mit künstlicher Intelligenz, innovative Zentren wie die „Startrampe“ in der Tabakfabrik fördern neue Ideen. Doch sein Kritikpunkt sitzt tief: Zwischen guten Ideen und wirtschaftlicher Umsetzung vergehen in Österreich oft Jahre. „Die Herausforderung liegt darin, Innovation in Cashflow zu verwandeln.“ Auch die Regulierungsdichte bremse Europa. Ein Vergleich brachte es für ihn auf den Punkt: In der EU gäbe es über 13.000 Verordnungen in einer Legislaturperiode, in den USA rund 3.000. Zuviel Regulierung nehme Individualität, Wettbewerb und Tempo aus dem System, so Molnar. Positive Zukunft – aber nur mit Mut zur Veränderung Unternehmer und Nationalratsabgeordneter Laurenz Pöttinger stellte die Frage in den Raum: Sind wir politisch auf dem richtigen Weg? Seine Antwort fiel differenziert aus: „Ja, wir machen Fehler – aber wir haben eine gute Perspektive.“ Er zeigte sich überzeugt, dass künftige Generationen bessere Chancen haben werden als die heutigen. Know-how sei reichlich vorhanden, die europäische Wirtschaft robust. Doch Pöttinger warnte: Die letzten Lohnabschlüsse seien für viele Unternehmen belastend gewesen. Er forderte, zumindest für eine Übergangsphase über eine Lohnnullrunde nachzudenken, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Auch die Lohnnebenkosten müssten sinken. Innovationsbremse Bürokratie? Das Thema Bürokratie zog sich wie ein roter Faden durch das Panel. Kühtreiber-Leitner schilderte den enormen Aufwand, den neue EU-Verordnungen – wie etwa im Konsumentenschutz oder die DORA-Regelung – für Unternehmen verursachen. „Wir sind viel mit uns selbst beschäftigt“, sagte sie. „Früher wäre ein Projekt leichter umzusetzen gewesen.“ Schwarzbauer ergänzte, dass viele Ideen an Universitäten nie realisiert würden – „sie verstauben in Schubladen“. Das sei ein strukturelles Problem, das dringend gelöst werden müsse. Cracau plädierte dafür, geistiges Eigentum einfacher verwertbar zu machen und Studierende früher in reale Unternehmensprozesse einzubinden. Mindset und Migration: Die großen Stellschrauben Gegen Ende der Diskussion rückten zwei übergeordnete Themen in den Mittelpunkt: Mindset und Zuwanderung. Cracau formulierte es deutlich: „Wir glauben oft, es geht sich irgendwie aus.“ Doch diese Haltung sei gefährlich. Auch jeder müsse an sich selber arbeiten, auch Unternehmer sich fragen, warum Unternehmen nicht energieeffizienter arbeiten oder warum Innovationen zu langsam umgesetzt würden. Auch die Zusammensetzung des öffentlichen Dialogs müsse sich ändern: „Er muss weiblicher, jünger und internationaler werden.“ Für die Wettbewerbsfähigkeit Oberösterreichs sei zudem eine klarere, besser koordinierte Einwanderungspolitik nötig. Fazit: Zukunftsfähigkeit braucht Mut – und ein neues Denken Das zweite Panel der IRE-Fachkonferenz machte deutlich: Zukunftsfähigkeit entsteht nicht durch Zufall. Sie braucht Vision, Raum für Innovation, gezielte Förderung – und weniger Bürokratie. Oberösterreich hat enormes Potenzial: Starke Forschung, engagierte Unternehmen, technologisches Know-how und eine junge, wachsende digitale Szene. Doch ohne ein modernes Mindset, mehr Geschwindigkeit und Mut zur Veränderung wird dieses Potenzial nicht ausgeschöpft. Als Kernaussage des Panels kann man zusammenfassen: Regionen werden dann zukunftsfähig sein, wenn sie Transformation nicht nur verstehen – sondern aktiv gestalten. >>> zum Video der Diskussion auf YouTube
von Stefan Haböck 18. November 2025
Das Institut der Regionen Europas (IRE) lud am 12. November 2025 nach Linz zu einer Fachkonferenz in die Wirtschaftskammer Oberösterreich. Unter dem Motto „Regionale Wirtschaft im globalen Wettbewerb“ wurden anlässlich von 30 Jahren österreichischer EU-Mitgliedschaft Erfahrungen, Chancen und Herausforderungen diskutiert. Vertreter aus Politik, Wirtschaft sowie regionaler und lokaler Ebene beleuchteten aus unterschiedlichen Perspektiven die Rolle und Zukunft der Regionen und regionalen Wirtschaft im europäischen Kontext. >>> hier zum Video der Paneldiskussion >>> hier zu allen Sessions zum Nachschauen >>> hier zum Fotoalbum Starke Regionen als Erfolgsfaktor In seinen einleitenden Worten erinnerte IRE-Vorsitzender Franz Schausberger daran, wie prägend die drei Jahrzehnte EU-Mitgliedschaft für Österreich gewesen seien. Ohne grenzüberschreitende Zusammenarbeit könne es keine nachhaltige Entwicklung geben, so Schausberger. Besonders Österreich profitiere von der Stärke seiner Regionen und den vielen kleinen und mittelständischen Betrieben, die das Rückgrat der heimischen Wirtschaft bilden. Aufgabe der Politik sei es, günstige Rahmenbedingungen zu schaffen und Unternehmergeist nicht zu hemmen. Auch Lisa Sigl, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer OÖ , betonte die Bedeutung eines starken europäischen Wirtschaftsraumes. Der EU-Beitritt sei damals ein mutiger, aber richtiger Schritt gewesen. Familienbetriebe seien die Basis der oberösterreichischen Wirtschaft – und diese stünden aktuell unter Druck: Ein Drittel der Unternehmen schränke Investitionen ein. Das bremse die gesamte Wirtschaft. Sigl unterstrich zugleich Europas große Stärken: Stabilität, Verlässlichkeit und Qualität. Für die kommenden Jahrzehnte brauche es Mut, Wissen und Zusammenarbeit. Panel: 30 Jahre Österreich in der EU – eine Erfolgsgeschichte? Den Auftakt zur Fachkonferenz machte eine Paneldiskusson zum Thema „30 Jahre Österreich in der EU – eine Erfolgsgeschichte?“ mit Wolfgang Eder, Aufsichtsratsvorsitzender der voestalpine AG, Christian Wigand, dem stellvertretenden Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Wien, Landtagsabgeordnetem Georg Ecker und Bürgermeister Robert Wimmer, moderiert von Stefan Haböck (IRE) . Die Impulsrede hielt der oberösterreichische Wirtschafts- und Europalandesrat Markus Achleitner . Achleitner stellte gleich zu Beginn klar: „Profitiert Oberösterreich von der EU? Ja – mit 30 Rufzeichen.“ Die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte belege dies eindrucksvoll. Oberösterreich habe einen jährlichen Exportzuwachs von rund sieben Prozent, die Zahl der Beschäftigten sei seit 1995 von 475.000 auf knapp 700.000 gestiegen. Die EU habe zu Wohlstand, sozialer Sicherheit und stabiler Einkommensverteilung beigetragen. Darüber hinaus betonte Achleitner Europas friedensstiftende Rolle. 2025 sei ein Jahr großer Jubiläen: 80 Jahre Frieden, 70 Jahre Freiheit und 30 Jahre EU-Mitgliedschaft. Europa sei das größte Friedensprojekt unseres Kontinents – und in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten sei die Stärkung europäischer Resilienz und digitaler Souveränität zentral. Wolfgang Eder: Verantwortung, Selbstbewusstsein und Integration Der frühere voestalpine-CEO Wolfgang Eder, der von einer Euphorie zu Zeiten des EU-Beitritts erzählte, hob hervor, dass Europas Vielfalt oft auch eine Herausforderung für Integration sei – schließlich hätten viele Staaten Jahrtausende alte Identitäten. Ein konsequenter Integrationsprozess brauche Zeit, müsse aber dafür zielorientiert verfolgt werden. Kritisch äußerte er sich zur wachsenden Erwartung, dass die Wirtschaft global für die Einhaltung von Menschenrechten sorgen solle. Dies sei eigentlich eine politische Aufgabe. Gleichzeitig warnte er davor, Europa zu unterschätzen: Wir hätten ohne Grund zu viel Respekt vor den USA und China. Wir unterschätzen uns, wir unterschätzen die Kompetenz der Menschen. Die Amerikaner verkaufen sich auch besser, daher fühlen Europäer sich als Underdogs. Das Gegenteil ist der Fall. In vielen europäischen Regionen gebe es enorme unternehmerische Kompetenz – auch im KI-Bereich. Zur EU-Erweiterung sagte Eder, der Westbalkan sei geopolitisch heikler Boden; eine Erweiterung müsse strategisch sinnvoll erfolgen. Europa müsse selbstbewusst agieren und seine Verteidigungsfähigkeit stärken. Robert Wimmer: Gemeinden als Fundament der EU Bürgermeister Robert Wimmer betonte, dass die EU-Mitgliedschaft für viele Gemeinden eine echte Erfolgsgeschichte sei. Kommunen würden Strukturen schaffen, die Unternehmen anziehen und Lebensqualität sichern. Grenzüberschreitende Kooperation – etwa über die Euregio oder gemeinsame Rettungshubschrauber – sei für die alltägliche Versorgung der Bevölkerung essenziell. Der EU-Beitritt ist für uns Gemeinden eine Erfolgsgeschichte. Georg Ecker: Vom Rand ins Zentrum Europas Landtagsabgeordneter Georg Ecker gab einen regionalen Blick: Vor 30 Jahren habe der Norden Oberösterreichs am Rand Europas gelegen – heute liege sein Heimatbezirk Rohrbach „mitten drin“. Der frühere „tote Grenzstreifen“ zu Tschechien sei heute ein lebendiger Raum gemeinsamer Projekte. Frühere Entwicklungen wie Pendlerströme hätten sich umgekehrt: Heute kämen Deutsche nach Oberösterreich zum Arbeiten. Christian Wigand: EU greifbar machen Christian Wigand von der Europäischen Kommission betonte die wirtschaftlichen Vorteile der Mitgliedschaft: Seit 1995 sei die österreichische Wirtschaft um 60 Prozent gewachsen. Eine WIFO-Studie rechne vor, dass die EU-Mitgliedschaft jeden Österreicher rund einen Kaffee am Tag koste, aber 300 Euro monatlichen Nutzen bringe. Trotzdem sei die Zustimmung nicht so hoch, wie sie sein könnte – daher müsse man die positiven Aspekte stärker kommunizieren. Wigand zeigte sich optimistisch über künftige EU-Erweiterungen: Montenegro ab 2028 sei realistisch. Geopolitik und europäische Sicherheit Im späteren Verlauf rückte die Frage der europäischen Sicherheit stärker in den Fokus. Die Diskutanten betonte die Notwendigkeit, Europa politisch, emotional und militärisch besser und unabhängiger zu verteidigen. Grenzregionen als Motor der Zusammenarbeit Einig waren sich alle Panelisten: Grenzregionen spielen eine Schlüsselrolle für europäische Integration. Ob Bayern–Oberösterreich, Mühlviertel–Südböhmen oder EU–Westbalkan: Zusammenarbeit stärke Wirtschaft, Gemeinden und sozialen Zusammenhalt. Betont wurde aber auch: „Es geht immer um die Menschen in der Region.“ Als Fazit der ersten Session blieb klar: Österreichs EU-Mitgliedschaft ist eine Erfolgsgeschichte – wirtschaftlich, gesellschaftlich und geopolitisch. Damit die Erfolgsgeschichte EU weitergeschrieben werden kann, braucht es Engagement, Selbstbewusstsein und eine permanente Weiterentwicklung der europäischen Strukturen. Regionen, Gemeinden und Unternehmen stehen dabei im Zentrum. In einer Welt zunehmender Unsicherheiten wurden vor allem zwei Botschaften deutlich: Europa bleibt das größte Friedens- und Wirtschaftsprojekt unseres Kontinents. Die Zukunft der EU entscheidet sich in den Regionen – durch Zusammenarbeit, Innovation und Mut.
von Stefan Haböck 13. November 2025
Die neue Botschafterin von Lettland, I.E. Ingrīda Levrence, besuchte das IRE in Salzburg. Salzburg . Seit Sommer 2025 ist I.E. Ingrīda Levrence Botschafterin von Lettland in Österreich. Eine Verbindung zum IRE besteht seit dem letztjährigen 20. Salzburg Europe Summit, bei dem Ingrīda Levrence als Sprecherin, damals noch als Under-Secretary des lettischen Außenministeirums, war. Zusammen mit dem lettischen Honorarkonsul in Salzburg, Karl Winding, besuchte die Botschafterin nun das Institut der Regionen Europas (IRE). Dabei besprachen sie und IRE-Vorsitzender Franz Schausberger aktuelle politische Entwicklungen in Lettland und Europa. Der vom lettischen Parlament mit Mehrheit Ende Oktober beschlossene Ausstieg aus der Istanbul-Konvention des Europarats für den Schutz von Frauen gegen Gewalt tritt nicht in Kraft, da dieser Beschluss von Staatspräsident Edgars Rinkēvičs zurückgewiesen wurde. Der Beschluss war Ende Oktober mit den Stimmen der mitregierenden Bauernpartei und der Opposition gefasst worden. Dies erklärte die neue lettische Botschafterin Ingrīda Levrence anlässlich ihres Besuches am IRE am 13. November 2025. Lettland wäre das erste EU-Land gewesen, das sich aus dem Vertrag zurückgezogen hätte. Lettland ist mit etwas über 1,86 Mio. Einwohnern ist ein kleines EU-Mitgliedsland, das geografisch und strategisch an einer sehr wichtigen und sensiblen Position in Europa liegt. Der aktuelle Konflikt Ukraine/Russland wirkt sich auf den Alltag in Lettland aus, da der Anteil der russischen Bevölkerung liegt bei ca. 24 Prozent liegt. Während die ältere russische Bevölkerung noch gewisse Bindungen an Russland hat, ist dies bei den Jungen kaum mehr der Fall. Die Grenzlage zu Russland und Belarusführt immer wieder zu kritischen Situationen, weshalb in Lettland die Ausgaben für die Landesverteidigung bei 5 Prozent des Budgets liegt. In den Bereichen Digitalisierung und e-government nimmt Lettland Europa weit eine Vorreiterrolle ein. Das Land gilt als Vorreiter im digitalen Sektor, insbesondere da es seit 2020 die gesamte Verwaltung im Bauwesen digitalisiert hat und das einzige EU-Land ist, das eine digitale Nachverfolgung von Bau- und Abbruchabfällen ermöglicht. Ein eigenes Portal dient als zentrale Anlaufstelle für alle digitalen Behördendienste, darunter Steuererklärungen, Gesundheitsakten und Unternehmensregistrierungen. Das Institut der Regionen Europas sei an einer engeren Zusammenarbeit mit den Städten Lettlands, insbesondere mit der Hauptstadt Riga besonders interessiert, erklärte IRE-Vorsitzender Franz Schausberger. Die Hauptstadt Riga mit knapp 600.000 Einwohnern wäre ein wertvoller neuer Partner für das europaweite IRE-Netzwerk, so Schausberger.
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