Blog Post

IRE-Fachkonferenz in Wels: Wettbewerbsfähigkeit im Fokus

13. Mai 2024

IRE-Fachkonferenz in Wels: Wettbewerbsfähigkeit im Fokus

IRE-Fachkonferenz „Bürokratie & Fachkräftemangel: Wie bleibt die regionale Wirtschaft wettbewerbsfähig?“ in Wels.


Alle Diskussionen und Keynote-Reden können Sie >>> hier <<< nachsehen.

 

Zuviel Bürokratie & Regulierung schadet der regionalen Wirtschaft. Am Arbeitsmarkt mehr EU-Integration nötig.


Wels. Die Wirtschaftskammer Wels war am Montag, 6. Mai, Schauplatz einer hochkarätigen Fachkonferenz zu den Themen Wettbewerbsfähigkeit und Fachkräftemangel, veranstaltet vom Institut der Regionen Europas (IRE).


Unternehmen, aber vor allem KMUs leben von Export, schaffen hochwertige Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region und stärken damit entscheidend die Gemeinden und Regionen. Doch immer mehr Bürokratie, bis ins Detail gehende Regulierung, zeitraubendes Berichtswesen und der massive Arbeitskräftemangel gefährden die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Unternehmen in der globalisierten Welt, stellt der IRE-Vorsitzender Franz Schausberger fest und erklärt die Intention der Fachkonferenz: „Wir wollen ein Forum bieten, um sachlich und lösungsorientiert über Herausforderungen in Europa und den Regionen zu diskutieren.


Bei dieser Fachkonferenz diskutieren Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik, Interessensvertretung und Wissenschaft in drei Paneldiskussionen und mehreren Impulsreferaten über Ursachen und mögliche Lösungsansätze für diese Problemstellungen.


Landesrat Markus Achleitner skizzierte die Lösungsansätze Oberösterreichs, der größten Industrieregion Österreichs, zum Thema Wettbewerbsfähigkeit. Stadtrat Martin Oberndorfer und WK-Obmann Franz Edlbauer hoben die Bedeutung der KMUs für die positive Entwicklung der Stadt Wels und der gesamten Region hervor. In seiner Keynote-Rede legte Tobias Gotthardt, Staatssekretär für Wirtschaft von Bayern, dar, wie der Freistaat die Bürokratie für seine KMUs reduziert und betonte, wie wichtig die EU für Bayern sei, aber in vielen Bereichen zu viele Vorgaben die positive Entwicklung hemmen würden.

Als Vertreter der EU-Kommission präsentierte Tim Joris Kaiser die Ansätze der Brüsseler Behörde, die Bürokratie um 25% zu reduzieren.


Als Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft erklärten Vorständin Kathrin Kühtreiber-Leitner (Oberösterreichische Versicherung), Thomas Bründl (GF Starlim-Sterner) und Wolfgang Kellner (Sparkasse OÖ) mit Beispielen aus der Praxis, wie zu detaillierte Regulierung Unternehmen fessle und Innovation abwürge, wovon besonders außereuropäische Regionen profitieren würden. Für die Ökonomin Galina Kolev-Schäfer (Institut der Deutschen Wirtschaft Köln) sei das Lieferkettengesetz ein Beispiel, wie gut gemeinte Regulierung Europas KMUs schwächen würde. BDO-Partnerin Sanela Terko empfiehlt KMUs den Bereich Nachhaltigkeit zu stärken, um die Chancen in diesem Bereich zu nutzen. Florian Frauscher, Sektionschef im Wirtschaftsministerium, legte dar, was die Bundesregierung zum Thema Wettbewerbsfähigkeit umsetzt.


Das Thema Arbeitskräftebedarf und Fachkräftemangel spielt für die Wirtschaft und Gesellschaft eine ebenfalls bedeutende Rolle. Astrid Siegel (Finanzvorständin Kellner & Kunz AG) zeigte auf, wie ihr Unternehmen durch Lehrlingsausbildung, Inklusion und Vereinbarkeit von Familie und Beruf beste Arbeitskräfte gewinne. Ökonom Johannes Berger (EcoAustria) und der stv. Landesgeschäftsführer des AMS OÖ, Markus Litzlbauer, unterfütterten die Debatte mit Daten und Fakten – unerlässlich für eine fundierte Diskussion. Anais Gradinger (Europäische Kommission) erklärte den Gästen die vielfältigen Programme der Europäischen Kommission im Bereich Arbeitskräftemarkt. Der kroatische Politiker und langjährige Präsident der Region Istrien, Ivan Jakovcic, wünschte sich mehr europäische Integration statt Protektionismus, besonders im Tourismusbereich stehe man in Kroatien vor großen Herausforderungen. Ins selbe Horn stieß Stephan Holzleitner, GF des Personaldienstleisters HOGO: Die EU müsse einen echten integrierten Arbeitsmarkt schaffen. Mehr Binnenmarkt, mehr Europa sei ein Lösungsansatz für den europäischen Arbeitsmarkt.


Einig waren sich alle Expertinnen und Experten, dass Europa in vielen Bereichen zurückfalle und Wettbewerbsfähigkeit gegenüber aufstrebenden Regionen verliere. Aber: Man dürfe nicht zu pessimistisch sein: Andere Regionen haben auch Probleme und Bürokratie. Die offene Gesellschaft, Rechtsstaatlichkeit und soziale Marktwirtschaft bieten viele Vorteile, man müsse jedoch die Stärken von Innovationsfähigkeit und Marktwirtschaft stärker walten lassen. Die EU-Behörden müssen in der kommenden Periode die Regulierung stark reduzieren.


Moderiert wurde die Fachkonferenz von Elisabeth Eidenberger (OÖN), Werner Sejka (Puls4) und Stefan Haböck (IRE).


Ein großes Dankeschön für die Unterstützung geht an das Land Oberösterreich, Stadt Wels, Wirtschaftskammer Wels sowie die Sponsoren Sparkasse OÖ, OÖ Versicherung, HOGO, EWW Gruppe, Rübig Gruppe und XXXLutz.


Forocredit: Franz Neumayr


Fotounterschrift (v.l.n.r.): Landesrat Markus Achleitner (Oberösterreich), Stadtrat Martin Oberndorfer (Stadt Wels), Vorständin Kathrin Kühtreiber-Leitner (Oberösterreichische Versicherung), Ökonomin Galina Kolev-Schäfer (Institut der Deutschen Wirtschaft Köln), Moderatorin Elisabeth Eidenberger (OÖN), FranzEdlbauer (GF Prillinger GmbH) und IRE-Vorsitzender Franz Schausberger.


Mehr Fotos finden Sie >>> hier <<<

von Stefan Haböck 3. Dezember 2024
Professor Fate Velaj ist eng mit Österreich verbunden. Seit Juni 2024 ist er Botschafter in dem Land, in das er einst floh. Salzburg. Fate Velaj hat eine bewegte Lebensgeschichte hinter sich. In der unruhigen Zeit nach dem Fall des Kommunismus in Albanien floh er nach Österreich, kam nach Traiskirchen und dann ins niederösterreichische Scheibbs. Er lernte Deutsch, widmete sich der Kunst, studierte in Wien an der Universität für Angewandte Kunst und schrieb sogar einen Roman, der kürzlich erschien. 2017 wurde er Abgeordneter im albanischen Parlament und unterstützt das Land seither auf dem Weg zum EU-Beitritt. Im Rahmen des 20. Salzburg Europe Summits trafen sich IRE-Vorsitzender Franz Schausberger und der neue Botschafter, S.E. Fate Velaj, zu einem Arbeitsgespräch. Dabei wurden die aktuellen Herausforderungen der EU-Erweiterungspolitik vor allem am Westbalkan besprochen. Albanien, das bisher an Nordmazedonien gekoppelt war, hat mit der EU nun offiziell Beitrittsgespräche begonnen und erste Kapitel geöffnet. Botschafter Fate Velaj sieht besonders in den grenzüberschreitenden Kooperationen große Potentiale für Albanien und die gesamtze Region, grenzt das Land doch an zwei EU-Mitgliedsstaaten (Italien und Griechenland) und drei Länder, die ebenfalls der EU beitreten möchten (Kosovo, Nordmazedonien und Montenegro). Botschafter Valej und IRE-Vorsitzender Franz Schausberger vereinbarten eine weiterhin exzellente Kooperation und freuen sich auf zukünftige gemeinsame Projekte.
von Stefan Haböck 3. Dezember 2024
Die IRE-Delegation traf den erfolgreichen Bürgermeister der Stadt Posen, Jacek Jaśkowiak, zu einem Arbeitsgespräch. Posen. Posen, die Hauptstadt der Region Großpolen, blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück: In der Mitte zwischen Berlin und Warschau gelegen, entwickelte sich die Stadt von der Grablege der ersten polnischen Herrscher im 10. Jahrhundert zu einer pulsierenden polnischen Stadt. Ende des 18. Jahrhunderts vom Königreich Preußen besetzt und eingegliedert, gehörte die Stadt ab 1918 wieder zu Polen, wurde 1939 von der NS-Diktatur besetzt und Anfang 1945 von der Sowjetarmee erobert. 1956 fand der bekannte Posener Aufstand statt, der von der Volksarmee blutig niedergeschlagen wurde. 1990 konnten die ersten freien Lokalwahlen durchgeführt werden. Die Stadt mit der wunderschönen Altstadt ist heute die 5. größte Stadt Polens und zählt über 550.000 Einwohner und mehr als 130.000 Studentinnen und Studenten, was die Stadt zu einem wichtigen Bildungsstandort macht. Seit 2014 ist Jacek Jaśkowiak erfolgreicher Oberbürgermeister der Stadt Posen. Der sportbegeisterte Marathonläufer und Unternehmer wurde 2014 gewählt und 2018 sowie 2024 im Amt bestätigt. Bei einem Arbeitsgespräch mit Franz Schausberger erzählte er von der positiven Entwicklung der Stadt. Man habe einen der neidrigsten Schuldenstände polnischer Städte, eine positive wirtschaftliche Entwicklung und investiert in moderne urbane Infrastruktur. Die Universität bringt hunderttausende junge Menschen in die Stadt und bekannte europäische Unternehmen wie Volkswagen haben Produktionsstätten in Posen. Seit dem Krieg gegen die Ukraine ab 2014 und besonders ab 2022 seien viele Ukrainerinnen und Ukrainer nach Posen gekommen. Diese hätten sich hervorragend integriert und würden einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung der Stadt leisten. Interessiert zeigte sich Oberbürgermeister Jaśkowiak an der Arbeit des Instituts der Regionen Europas (IRE), den vielfältigen Aktivitäten und des wichtigen Ansatzes, Regionen in Europa miteinander zu vernetzen. Herzlich gratulierte er zum 20-Jahr-Jubiläum des IRE.
von Stefan Haböck 3. Dezember 2024
Franz Schausberger nahm an Paneldiskussion zu "20 Jahre Polen in der EU" in Posen teil. Posen. Von 13. bis 14. Oktober waren IRE-Vorsitzender Franz Schausberger und Policy Advisor Stefan Haböck in Posen (Poznań), der Hauptstadt der Region Großpolen (Wielkopolska), um an der Konferenz "Local Trends: European Conference of Regions" teilzunehmen. Ein Teil dieser jährlich in wechselnden Städten stattfinden Trend-Konferenz drehte sich dieses Jahr - passend zum 20-Jahr Jubiläum der letzten großen EU-Erweiterungsrunde - um das Thema "20 Jahre Polen in der EU". 20. Jahre Polen in der EU: Herausforderungen und Chancen für polnische Regionen Auf Einladung vom Marshall der Region Großpolen, Marek Woźniak, sprach IRE-Vorsitzender Franz Schausberger über seine Erlebnisse in Polen in der Zeit auf dem Weg zum EU-Beitritt, den Sorgen und Hoffnungen vor und nach dem Beitritt zur EU und wie europäische Regionen von der Vernetzung profitieren würden. Die anderen Teilnehmer der hochkarätigen Diskussion waren Arnoldas Abramavičius, Vize-Innenminister von Litauen; Marek Woźniak, Marshall von Großpolen und Stefanie Hegels, Vorstandsvorsitzende von Volkswagen Poznan. Moderiert wurde die Session von Jan Olbrycht, der von 2004 bis 2024 Mitglied des Europäischen Parlaments war. Franz schausberger erzählte unter anderem von seinen Erlebnissen noch vor dem EU-Beitritt, als er in den 1990er Jahren den Aufbau von lokaler und regionaler Selbstverwaltungen polnischer Regionen unterstützte. Auszeichnung für das IRE Im Zuge der Konferenz zeichnete der Marshall von Großpolen, Marek Woźniak, langjährige Unterstützer der polnischen EU-Integration und Freunde der polnischen Regionen aus. Franz Schausberger und das IRE bekamen das extra für diesen Anlass angefertigte Kunstwerk mit Freude überreicht.
von Stefan Haböck 3. Dezember 2024
Nach fast 300 Sitzungen in Brüssel absolvierte IRE-Vorsitzender Franz Schausberger am 20. November 2024 seine letzte AdR-Plenarsitzung. Brüssel. Der Europäische Ausschuss der Regionen (AdR) feiert aktuell das 30-Jahr-Jubiläum seines Bestehens. Er wurde 1994 geschaffen, vertritt die regionalen und lokalen Gebietskörperschaften und berät die Europäische Kommission, den Rat und das Europäische Parlament. Fast 29 Jahre lang vertrat IRE-Vorsitzender Franz Schausberger das Land Salzburg im in dieser EU-Institution. Dabei konnten viele Initiativen für Salzburg und die europäischen Regionen gesetzt werden. In seiner letzten Plenarrede verwies Franz Schausberger auf den besonderen Bereich der EU-Erweiterung, dem er unter anderem als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Westbalkan sowie zuletzt als Ko-Vorsitzender des Gemischten Ausschusses EU-Serbien besondere Aufmerksamkeit widmete. Als eine besondere Herausforderung sieht Franz Schausberger die von ihm ausgearbeitete Stellungnahme des AdR zum Vertrag von Lissabon, der die regionale und kommunale Ebene entscheidend gestärkt hat. "Ich hoffe und wünsche, dass die Euphorie zur Stärkung der Regionen und Kommunen in Europa zu Beginn des 21. Jahrhunderts, die in den letzten Jahren leider einer zunehmenden Zentralisierung sowohl auf der europäischen Ebene als auch in den EU-Mitgliedsstaaten gewichen ist, letztendlich doch wieder zu einer Hinwendung zu mehr Regionalisierung, Dezentralisierung und zur Umsetzung des Subsidiaritätsprinzips führen wird," so Schausberger in seiner Wortmeldung. Foto: franz Schausberger mit Apostolos Tzitzikostas (links), Gouverneur der griechischen Region Zentralmakedonien und seit 1. Dezmber neuer EU-Kommissar für Transport, Mobilität und Tourismus.
von Stefan Haböck 3. Dezember 2024
In Brüssel traf sich IRE-Vorsitzender Franz Schausberger mit Albin Zogaj, dem stellvertretenden Bürgermeister von Prishtina, der Hauptstadt des Kosovo. Brüssel. Der stellvertretende Bürgermeister Albin Zogaj berichtete über die jüngsten Entwicklungen in Prishtina und die bevorstehenden Parlamentswahlen im Kosovo Anfang 2025. Die Stadt Prishtina habe großes Interesse am Ausbau ihrer Kontakte und ihres europaweiten Netzwerkes. Gerade durch grenzüberschreitenden Austausch und best prqactice Beispiele würden Städte und Gemeinden besonders profitieren und Erfahrungen sammeln. Prishtina ist mit rund 200.000 Einwohner die größte Stadt des Kosovo und politisches, wirtschaftliches Zentrum. Foto (v.l.n.r.) Franz Schausberger, Vizebürgermeister Albin Zogaj und Claus Binder, Leiter der Abteilung Regionsangelegenheiten der Ständigen Vertretung Österreichs bei der EU.
von Stefan Haböck 8. Oktober 2024
Belebung der Ortszentren - ein Gebot der Stunde!
von Stefan Haböck 7. September 2024
20. Salzburg Europe Summit: Premierminister von Nordmazedonien als Ehrengast
von Stefan Haböck 21. August 2024
Lithuanian Minister for Culture: “Megaproject EU consists of regions and cities”
von Stefan Haböck 21. August 2024
Litauischer Kulturminister:  "Megaprojekt Europa besteht aus Regionen und Gemeinden"
von Stefan Haböck 21. August 2024
Best Practice from IRE members: Numerous EU-funded projects in the Krapina region
Mehr Beiträge

Hot Issue - der Newsletter

Regelmäßige Informationen aus den Regionen Europas und von unseren Mitgliedern.


Regelmäßig informieren wir unsere Mitglieder sowie Interessierte über tagesaktuelle Themen und Entwicklungen in den Regionen Europas, den Institutionen der Europäischen Union und über die Aktivitäten des Instituts der Regionen Europas (IRE).


Melden Sie sich bei unserem Newsletter gerne jederzeit an

stefan.haboeck@institut-ire.eu

Tel: +43-662-843 288-30

Share by: