Der Kulturminister von Litauen, Simonas Kairys, Vizeministerin Daina Urbanavičienė und Botschafterin Lina Rukštelienė (Foto) besuchten das Institut der Regionen Europas (IRE) zu einem Gedankenaustausch.
Salzburg. „Kultur muss viel breiter gedacht werden", betont Simonas Kairys, der seit 2020 amtierende Kulturminister von Litauen, bei seinem Besuch am IRE am Dienstag, 20. August 2024. Zusammen mit Frau Vizeministerin Daina Urbanavičienė und Frau Botschafterin Lina Rukštelienė war die litauische Delegation in Salzburg, traf mit dem für Kultur zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll zusammen und besuchte die aktuelle Europäische Kulturhauptstadt Bad Ischl. Im Gespräch mit IRE-Vorsitzendem Franz Schausberger erzählte Minister Kairys, welchen kulturpolitischen Ansatz er und sein Team verfolge: Kultur muss mit allen Themen verknüpft werden, sei es zum Beispiel Kultur mit Geopolitik, Kultur mit Gesundheitsthemen oder Kultur mit Ökologie. Im Rahmen eines Culture Policy Frameworks wird Kultur nun viel breiter gedacht und dezentralisiert. Vorallem Bereiche, in denen noch ein gewisses "altes" zentralistischeres System vorherrschte, wurden geöffnet. Ein Höhepunkt für Litauen als Kulturnation war auch 2022, als die Stadt Kaunas Europäische Kulturhauptstadt war.
Ein weiterer Punkt, den Minister Kairys in seiner Amtszeit umsetzte war die Medienreform. Besonders die Distanz der Regierung zum öffentlichen Rundfunk und freie Berichterstattung seien ihm ein Anliegen. Freie Medien seien auch ein Wert Europas, den es zu schützen gelte und mit dem sich Europa auch von anderen Systemen unterscheide. Wie überhaupt Kultur ein wichtiger Wert sei. Stolz zeigte sich der Minister, dass die litauische Regierung im Rahmen der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz auch das Thema Unterstützung der Kultur in der Ukraine als wichtigen Bereich für die Stärkung der Demokratie einbrachte.
Die Wichtigkeit der lokalen Ebene zu betonen und dem IRE Dank für dessen Arbeit in diesem Bereich auszusprechen war dem Minister ebenfalls ein Anliegen, da sowohl Minister Simonas Kairys (als ehemaliger Vizebürgermeister von Kaunas) als auch Vizeministerin Daina Urbanavičienė (ehemals Mitglied des Gemeinderates von Vilnius) selber starke Wurzeln in der lokalen Politik haben.
Die litauische Delegation zeigte sich erfreut über die freundschaftliche Verbindung des Landes Salzburg aber auch des Instituts der Regionen Europas (IRE) nach Litauen: IRE-Vorsitzender Franz Schausberger war 1990 im Rahmen der ersten freien Wahlen in Litauen seit Besetzung Delegationsleiter der einzigen von den Sowjets zugelassenen Wahlbeobachtermission. Zudem bestehen zwischen dem Land Salzburg und Litauen (seit 1970) beziehungsweise auch zwischen der Stadt Salzburg und der litauischen Hauptstadt Partnerschaften.
Mit Arnoldas Abramavičius, dem stv. Innenminister, wird auch am 20. Salzburg Europe Summit hochrangig vertreten sein.
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